AP8: Öffentlichkeitsarbeit
Um die gesellschaftliche Diskussion und Akzeptanz für Paludikulturen zu stärken, wird über das Projektvorhaben sowie die Ergebnisse kontinuierlich berichtet. Seminare mit Flächenbesichtigungen und Feldtage mit Erntevorführungen werden speziell zur Ansprache landwirtschaftlicher Betriebe, Unternehmen und Behörden durchgeführt.
Veranstaltungsrückblick
Nachfolgend finden Sie ausgewählte Berichte von Veranstaltungen, die im NAPALU-Projekt durchgeführt wurden.
Workshop Paludikultur am 7. Dezember 2023
Klima schützen und Rohstoffe erzeugen
Im 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e. V. in Werlte nahmen ungefähr 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop „Paludikultur: Klima schützen und Rohstoffe erzeugen“ teil. Darüber hinaus verfolgten ungefähr 100 Personen die Veranstaltung online. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Landwirte/Landnutzer, Firmen, Planungsbüros, Naturschutz- und andere Verbände, Kommunen, Behörden, Politik und Wissenschaft.
In dem Workshop wurde das vor einem Jahr gestartete Verbundvorhaben „Nachhaltigkeit von Paludikulturen (NAPALU) – unter besonderer Berücksichtigung des Stoffhaushalts“ vom Projektkonsortium der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesem Vorhaben werden Anbauverfahren bereits etablierter Niedermoor-Paludikulturen in Bayern und Niedersachsen untersucht und optimiert sowie nachhaltige Produkte (weiter-) entwickelt. Ziel der Untersuchungen ist es, die langfristige Ertrags- und Qualitätsentwicklung von Typha, Phragmites, Phalaris und Carex auf den Bestandsflächen zu ermitteln und den Einfluss der Nährstoffversorgung und weiterer relevanter Faktoren zu quantifizieren.
Darüber hinaus gab der Workshop einen Überblick über Anbau- und Nutzungsmöglichkeiten, ökonomische Fragestellungen, Ökosystemleistungen von Paludikulturen und den Einfluss von Nährstoffverfügbarkeiten.
Derzeit werden zahlreiche Paludikultur-Projekte vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen von Förderprogrammen der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert, insbesondere im Bereich Torfersatzstoffe. Torsten Schüler von der FNR stellte diese Projekte vor.
Dr. Tim Eickenscheidt von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising berichtete über das abgeschlossene Projekt „MOORUse“, in dem in Paludikulturen in Bayern ein Potenzial der Treibhausgasemissionsreduzierung von über 40 Tonnen CO2-Äquivalente je Hektar und Jahr festgestellt wurde. Damit könnten Landwirte zu Klimaschützern werden, wofür es allerdings zurzeit keine finanzielle Gegenleistung gibt. Das wäre aber dringend notwendig. Wie das umgesetzt werden könnte, darüber gab Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Agrarökonomie, einen Überblick.
Neben dem Klimaschutz ist der Rückhalt der Nährstoffe und damit die Wasserreinigungswirkung eine weitere „Ökosystemleistung“, die Paludikultur erbringen kann. Die Erfahrungen aus den Niederlanden wurden von Dr. Christian Fritz von der Radboud University Nijmegen, Radboud Institute for Biological and Environmental Sciences, vorgestellt.
Der Workshop fand im Rahmen des Projekts Nachhaltigkeit von Paludikulturen (NAPALU) – unter besonderer Berücksichtigung des Stoffhaushalts statt und wurde gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Das NAPALU-Projektkonsortium besteht aus dem Leadpartner 3N sowie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, dem Thünen Institut, dem Julius Kühn-Institut, der Universität Trier, der Universität Kiel und der Hochschule Bremen.